Kellinghusen, 19.03.2021
Am Freitagabend des 19.03.2021 befragten Mitglieder des SPD-Ortsvereins den amtierenden und wahrscheinlichen neuen Bürgermeisters Axel Pietsch zu Themen Kellinghusens im Videochat. Über eineinhalb Stunden stand Pietsch Rede und Antwort. Der Amtsinhaber hinterließ einen souveränen, fachlich versierten Eindruck. Anschließend berieten die Mitglieder aus Partei und Fraktion. Die SPD-Kellinghusen gab eine Wahlempfehlung für Axel Pietsch ab.
In seinem Eingangs-Statement riss Pietsch viele Punkte seines Wirkens und der Ausrichtung der Kellinghusener Politik in der Zukunft an. Er betonte dabei drei Dinge im Besonderen:
Dreh- und Angelpunkt, auch und gerade vor dem Hintergrund der Fördermöglichkeiten der Städtebauförderung, bleibt die Schaffung von Wohnraum. Im Stadtgebiet wurde die Nachverdichtung von Grundstücken, die u.a. auch im Baulandkataster herausgearbeitet wurden, an vielen Orten bereits umgesetzt. Weitere Wohnbau-Projekte für die nähere und mittelfristige Zukunft sind geplant oder kurz vor der Realisierung. Fraktionschef Erk Niesemann verdeutlichte den Wunsch der Kellinghusener Sozialdemokratie, dass es neben den Einfamilienhäusern bezahlbare Wohnungen geben muss.
Dass derzeit ein großer Wohnraumbedarf vorhanden ist, verdeutlichte der Bürgermeister anhand eines neuen Baugebiets an der Luisenberger Straße. „Etwa 36 Bauplätze und 100 Bewerbungen – Kellinghusen ist eine attraktive Stadt“. Auf Nachfrage, wie sich diese erfreuliche Entwicklung erklärt, berichtete er von Gesprächen mit Neubürgern. Immer wieder höre er von vier Faktoren: „Kellinghusen ist eine saubere, aufräumte Stadt, sie ist gut zu erreichen, liegt im Grünen und hat Glasfaser.“
Besondere Beachtung findet bei allen städtischen Projekten immer auch der Klimaschutz. Pietsch sieht Kellinghusen gut aufgestellt. Sowohl in der Straßenbeleuchtung als auch in der Feuerwache sind Heizungs- und Lichtanlagen nach Stand der Technik verbaut. Auf viele Förderprogramme habe sich die Stadt beworben. Aktuell gibt es eine Förderzusage zur energetischen Umrüstung der Heizungsanlage auf klimaschonende Holzpellets. In der Kläranlage arbeitet ein BHKW mit Klärgas, und auf dem Dach des Wasserwerks wird Energie durch ein PV-Anlage gewonnen.
Pietsch schloss seinen Eingangs-Vortrag mit der Hoffnung auf weiterhin harmonische Zusammenarbeit aller in der Kellinghusener Kommunalpolitik aktiven Mitstreiter.
In einer ausführlichen Fragerunde konnten die Parteimitglieder ihre Fragen direkt an den Amtsinhaber richten. Bürgermeister Pietsch gab ausführlich Auskunft:
Die Verkehrsführung am oberen Marktplatz wird abhängig davon sein, welche Einrichtungen dort platziert sind: „Mein Favorit sind städtische Einrichtungen.“
„Es muss weitere Infrastruktur für die E-Mobilität geben. Wünschenswert wäre ein einheitliches Verfahren des Städteverbands“ antwortete Pietsch auf die Frage von Monja Niesemann nach weiteren Ladestationen für E-Autos.
Die Einschätzung von Erk Niesemann, dass es in Kellinghusen eher wenig Fotovoltaik-Anlagen gibt, teilte Pietsch zwar, verwies aber darauf, dass fehlende Voltaik-Anlagen nicht zwingend ein schlechtes Zeichen sein müssen. Möglicherweise nutzen einige Häuser Erdwärme.
Die Nachnutzung der Ulmenhofschule ist noch nicht konkretisiert. Es gäbe Gedankenspiele, dass die Grundschule die Fläche für ihre Ganztages-Kurse nutzen könnte, wenn in zwei Jahren die Gemeinschaftsschule auszieht. Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule soll ab 2025 verbindlich eingeführt werden
Die Zuständigkeit für zusätzliche Schwimmkurse im Freibad als Kompensation für die durch Corona ausgefallenen Kurse sieht Pietsch bei der VHS. Die Stadt organisiert die Kurse bereits seit Jahren. Ein stärkeres Bewerben des bestehenden Angebots, verbunden mit den Engagement der Grundschule könnte die aufgrund von Corona entfallenen Schwimmkurse aus dem Jahr 2020 kompensieren.
Zur Besonnenheit mahnte Pietsch beim heiklen Thema Schlachthof Tönnies. Das Unternehmen stehe für seine Fehler ein und korrigiere bei Bedarf -wie bei der Unterbringung der Mitarbeiter und bei den Abwässern geschehen. Durch große Investitionen seitens der Stadt ist auch eine Beruhigung der Lage der Geruchsbeschwerden aus der Kläaranlage eingetreten.
In der anschließenden Beratungsphase zeigte sich die große Mehrheit der SPD-Mitglieder vom Auftritt des Kandidaten überzeugt. Der Bürgermeister konnte mit Fachwissen glänzen und ist tief verankert in sämtlichen relevanten Themen.
Die SPD-Kellinghusen empfiehlt, Axel Pietsch als Bürgermeister zu wählen.
Zudem weist die SPD auf die Notwendigkeit hin, überhaupt zur Wahl zu gehen oder das Angebot der Briefwahl in Anspruch zu nehmen.
Olli Grönke